Von der Funktion zur freien Form
In meiner künstlerischen Laufbahn habe ich in den Bereichen Theater, Experimentalfilm, Holzbildhauerei, Möbeldisign, elektrischer Bassgitarrenbau, Fotografie und Musik diverser Stilrichtungen gearbeitet.
Seit 1995 widme ich mich wieder dem Werkstoff Holz, jetzt verstärkt unter der Einbeziehung einer Drechselbank.
Neben den normalen handwerklichen Techniken haben mich hier mehr und mehr künstlerische Ausdrucksformen interessiert. Im Laufe der Zeit entdeckte ich Werkzeuge, Vorrichtungen und Materialien, die ursprünglich in anderen Zusammenhängen eingesetzt wurden. Nun gelingt es mir neben den funktionellen Schalen und Gefäßen auch Skulpturen an der Drechselbank zu erschaffen. Als zusätzliches Gestaltungselement kommt bei meinen Arbeiten die Strukturierung und Verfremdung der Oberflächen zum Einsatz. Dadurch verlieren diese Arbeiten ihren Bezug zum ursprünglichen Material Holz.
Seit vielen Jahren beschäftigt mich der Bau von elektrischen Bassgitarren. Dieses Thema habe ich 2005 in der Holzwerkstatt des Künstlerhofes Buch erneut aufgenommen und entwickel es kontinuierlich weiter.
Vom Bassspiel zum Bassbau
Ich spielte anfangs elektrische Bassgitarre in verschiedenen Bands. Ungefähr im Jahr 1980 entsprach das Instrument kaum noch meinen klanglichen Vorstellungen. Um die Problematik besser zu verstehen, las ich entsprechende Bücher und Fachzeitschriften. Mit diesen so gewonnenen Erkenntnissen modifizierte ich den Bass. Schnell war jedoch klar, ein neues Instrument musste her. Einige Besuche auf der Frankfurter Musikmesse sorgten für zusätzliche Inspitationen. Befreundete Tischlereien ließen mich die nötigen Hölzer maschinell bearbeiten und als Instrument fertig stellen. Ab 1988 drechselte ich viel. Mit der Produktion von Dosen und Schalen erschienen mir die Marktchancen größer. Die deutsche Bassbauszene steckte damals noch in ihren Kinderschuhen. Meine Einmietung auf dem Künstlerhof Buch ermöglichte 2005 das Thema wieder aufzunehmen. In den Gemeinschaftswerkstätten Holz und Metall konnte ich in Ruhe alle nötigen Arbeiten verrichten. Zug um Zug geht es weiter. Mittlerweile sind erste Prototypen bespielbar.
Fotos
Im Jahr 2012 fing ich an meine gesamten Fotobestände in der Druckwerkstatt des Kulturwerks beim BBK-Berlin einzuscannen. Ich stieß dabei auf die 1975-1976 von mir in Berlin und Paris gemachten Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Meine fotografischen Jugendsünden gewissermaßen. Technisch nicht immer perfekt, aber durchaus dem Charme der damaligen Zeit entsprechend. Beim Scannen gab es von Kollegen immer wieder Ahs und Ohs zu hören: kenn ich auch, wo ist das denn? Solch positive Resonanz ermutigte mich, die in einem schlechten, zerkratzten, befleckten Zustand befindlichen Negative mit Photoshop richtig aufzuarbeiten. Am Ende waren es über 500 Stunden. In der Musik würde man solch ein Produkt „digitally remastered“ nennen. Freunde der analogen Originale werden vermutlich die Nase rümpfen. Mir ging es nicht um ästhetischen Purismus, der durchaus seine Berechtigung hat, sondern ausschließlich um eine optimale Darstellung der Motive. 2014 kaufte ich mir dann meine erste Digitalkamera mit APS-C Sensor. Seitdem hat die Fotografie einen festen Platz in meiner künstlerischen Arbeit eingenommen.